Die offensichtlich erfolgten Sprengungen, die am Montag den 26.09.2022 kurz nach 02:00 Uhr und kurz nach 19:00 Uhr, die Gaspipelines Nordstream 2 und Nordstream 1 so schwer beschädigten, dass die Anfangsbefüllung von 300.000 Tonnen Methan vom Meeresgrund aufstiegen und in die Atmosphäre entwichen, stellen neben der Umweltverschmutzung einen terroristischen Angriff auf die Energieversorgungsinfrastruktur Europas dar.
Zunächst müssen dazu zwei Fragen geklärt werden:
Wer hat einen Nutzen davon?
und
Wer hat die Mittel, so etwas zu tun?
Zu Frage 1:
Von den möglichen Akteuren hat Russland die Lieferung von Gas bereits eingestellt. Durch die Sprengung wird es der Option beraubt, mit der Möglichkeit der Gaslieferung politischen Spielraum auszuüben.
Die USA hatten schon in der Bauphase Sanktionen gegen Zulieferfirmen verhängt. Joe Biden hat am 07.02.2022 vor laufender Kamera bekannt gegeben, Möglichkeiten zum Ausschalten dieser Pipeline zu haben. Durch das Ende der russischen Lieferungen kann das erheblich teurere Fracking-Gas mit Flüssiggas-Tankschiffen nach Europa verkauft werden.
Durch Nordstream hatte die Ukraine die über ihr Territorium verlaufende Gasleitung als Druckmittel und Einnahmequelle verloren.
Außerdem hatten Klimaaktivisten angekündigt, Pipelines sprengen zu wollen. (Lisa Neubauer am 13.06.2022 zu Ölpipelines in Afrika).
Zu Frage 2:
Die militärische Fähigkeit für eine derartige Unterwasseroperation hat jede gut ausgerüstete Seestreitkraft, die ungestört auf See operieren kann. „Hobbytaucher“ scheiden als Täter also aus.
Die USS ARLINGTON (LSD24), die USS GUNSTON HALL (LSD44) und die USS KEARSARGE (LHD3) operieren seit dem 17.05.2022 (im Manöver Neptune Shield, weiter im Baltops Manöver 27.05. in Tallin, 02.06. in Stockholm, bis zum Freezing Winds Manöver 23.09. in Helsinki) in der Ostsee. Dabei haben sie ihr Identifikationssystem AIS abgeschaltet.
Bis zum 22.09.2022 wurden in einem NATO Manöver vor der portugiesischen Küste unbemannte Marinesysteme für den Einsatz über, auf und unter Wasser erprobt. Wurden diese am 23.09. an Bord der USS KEARSARGE verbracht? Sicher hätten die US Streitkräfte eventuelle feindliche Aktivitäten im angesprochenen Seeraum geortet. Entweder können sie den Täter überführen oder sie sind es selbst gewesen. Wie kooperativ verhält sich die US-Navy bei der Ermittlung der Täter?
Der polnische EU-Abgeordnete Radosław Sikorski postete am 27.09. „Danke USA“, löschte den Post ein paar Tage später jedoch. Außerdem flog ein Flugzeug ohne Kennung über Polens Luftraum in Richtung der Explosionsstelle. Wussten die Polen mehr?
In der Nähe der Explosionsstelle verläuft die Norwegen-Polen-Pipeline. Hätte ein russischer Anschlag diese unbeschädigt gelassen?
Frau von der Leyen hat gefordert, harte Sanktionen gegen den Verursacher zu verhängen. Wir hoffen, sie bleibt bei ihrem Wort.
Derweil wird über eine mögliche Reparatur nachgedacht. Zunächst muss der Schaden auf dem Meeresgrund ermittelt werden. In Mukran liegen noch 5.000 Rohrstücke, die einen Durchmesser von 1,15 m haben, 12 m lang und 24 Tonnen schwer sind. Sie wurden für die ursprünglich geplante Umgehung von Bornholm angeschafft. Um Korrosion zu vermeiden muss es nun schnell gehen. Wir werden beobachten, wer dieser Reparatur Widerstand entgegensetzt.
Der erweiterte Bundesvorstand der Basisdemokratischen Partei Deutschland.
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